Schönfließ (N.L.) ist heute ein Ortsteil von Eisenhüttenstadt im Osten Deutschlands. Das ehemals bis 1950 eigenständige Dorf liegt nahe der Oder, etwa 25 km südlich von Frankfurt/ Oder sowie 123 km südöstlich von Berlin.[1]

Ortsname

Der Ortsname „Schönfließ“ meinte eine „Siedlung an einem schönen Fließ“ und beruht wahrscheinlich auf das Fließ, welches die ehemals eigenständige Gemeinde von West nach Ost durchzieht und an dessen Ufern mit großer Wahrscheinlichkeit die ersten Bauerngehöfte errichtet worden waren.

In der Rathenower Urkunde von 1316 wird Schönfließ noch als „Schonenvlyt“ bezeichnet. Bereits in dem Neuzeller Erbbuch von 1416/26 ist allerdings eine veränderte Schreibweise „Schonenflysze“ zu entdecken.
Seit 1826 schreibt man Schönfließ wie heute.

 

Ortsgeschichte
04.06.1316 Ersterwähnung in einer Urkunde zu Rathenow, Markgraf Johann von Brandenburg verkauft die Stadt Fürstenberg (Oder), die Dörfer Diehlo, Ratzdorf, Lawitz, Schönfließ und Ziltendorf an das Kloster Neuzelle
1414-1426 Schönfließ wird als Lehen des Klosters genannt (Neuzeller Erbbuch)
1526-1635 gehört Schönfließ zu Österreich (gesamte Niederlausitz)
1750 gibt es in Schönfließ 13 Bauerngehöfte und 9 Kossätengehöfte
1812 wird der alte Friedhof durch Oberpfarrer Oehme eingeweiht
1815 mit dem Beschluss des Wiener Kongresses wird Schönfließ preußisch
08.02.1817 Kloster Neuzelle wird laut Kabinettsordre König Friedrich Wilhelm III. aufgelöst, das Dorf wird Frankfurt (Oder) unterstellt
1819 Beschluss zur Errichtung einer eigenen Schulstelle wegen steigender Schülerzahlen (16 Knaben und 9 Mädchen)
ca. 1820 Errichtung des Schulhauses
1847 Entdeckung der Braunkohle in Dorfnähe
1858 Beginn der Förderung von Braunkohle in der „Grube Präsident“
1880 Bau der Schmalspurbahn von der Grube in Schönfließ nach Fürstenberg (Oder)
1880-1893 gehört Schönfließ zum städtischen Standesamt Fürstenberg (Oder)
1895 ein zweites Schulgehöft wird angelegt
1887 Gründung des „Bergmannsverein Schönfließ“
08.01.1902 Einweihung des Friedhofes in der Seestraße
1904 Eröffnung des neuen Schulhauses
1912 gibt es 20 Handwerksbetriebe in Schönfließ
1920 wird die Dorf-Aue von der Gemeinde erworben
1925 hat Schönfließ 1334 Einwohner
1926 Einweihung Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges
1944 Eingemeindung von Schönfließ und Vogelsang
zu Fürstenberg (Oder)
1945 beim Einmarsch der Roten Armee halten sich 22 Einwohner im Ort auf
1947 Ausgemeindung des Ortsteils Schönfließ
1950 wird Schönfließ Ortsteil von Fürstenberg (Oder) (Fürstenberg/West)
1955 Bezug der ersten Wohnung der AWG-Siedlung
1961 Zusammenschluss von Stalinstadtund Fürstenberg(Oder) zur Stadt Eisenhüttenstadt
1970 Zuschüttung Pfuhl auf dem Schönfließer Platz
1973 Umsetzung Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges
1982 Baubeginn Wohnkomplex „An der Holzwolle“
1991 Gründung Heimatverein Schönfließ e.V.
1994 Neubau Heilig-Kreuz-Kirche und Eröffnung des Wohnheims „St. Martin“ in der Friedensstraße
1996 Spatenstich Wohnanlage Beeskower Straße
1997 Aufstellung neues Denkmal für die Gefallenen des 2. Weltkrieges
1997-99 Bau einer Eigentumsanlage am Standort Rosenhügel
2001 Gasexplosion Ecke Beeskower/Neuzeller Straße, fünfMenschen verlieren ihr Leben
2001/2002 die Wohnanlage „Tiefer Weg“ entsteht
2004 die Grundschule Schönfließ feiert 100-jähriges Bestehen
2005 Richtfest Wohnanlage im Siedlerweg
2007 Abriss Wohnblöcke „An der Holzwolle“ (1-21)
2007-11 Wohnanlage in der Plantagenstraße 22-46 entsteht, Kindergarten XI muss dafür weichen
1993-2008 erfolgt dieModernisierung der EWG-Häuser in Schönfließ
2011 Neubau Wohnanlage „Amselweg“
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